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Besuch bei der Firma Transrotor in Bergisch Gladbach Rommerscheid am 26.01.2024


Elisabeth Coester / Boris Jülich

2024-01-26

Unsere Exkursion - und "Plattendegustation"


Sehr freundlich wurden am 26. Januar 2024 alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jochen und Dirk Räke, den Geschäftsführern von Transrotor empfangen. Nach einer kurzen Vorstellung der Geschichte des von Jochen Räke gegründeten Unternehmens führten beide durch die Produktionsräume, erläuterten die Herstellung der hochwertigen Plattenspieler und Tonarme, die Transrotor auch seit vielen Jahren selber herstellt. Die Zulieferer, oftmals auch Familienbetriebe, liegen in der Nähe, so dass schnell gemeinsame Absprachen und Lösungen gefunden werden können. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Besucherinnen und Besucher auch von der Qualität von einem der exklusivsten Plattenspielers überzeugen von dem es weltweit nur 3 Exemplare gibt, als Dirk Räke die mitgebrachten Schallplatten auflegte.


Ein herzliches Dankeschön an Jochen und Dirk Räke für die interessante Führung.



„Vinyl Valley“, über 50 Jahre Transrotor Plattenspieler „Made im Bergischen“ mit Dirk & Jochen Räke


Die von Anfang an in Bergisch Gladbach beheimatete Firma Räke HiFi, mit ihrer Marke Transrotor, zählt zu den deutschen High-End-Schmieden und wurde von Firmengründer Jochen Räke ins Leben gerufen. Räke, ein studierter Maschinenbauer, entwickelte seine Leidenschaft für Schallplatten bereits in seiner Jugend und begann Anfang der 1970er-Jahre englische Plattenspieler der Marke Transcriptors zu importieren. Diese Plattenspieler waren technisch überlegen, aber in puncto Qualität und Serienkonstanz den deutschen Standards nicht gewachsen. Deutsche Kunden erwarteten einwandfreie Produkte, was Räke dazu veranlasste, importierte Transcriptors zu überprüfen und zu verbessern. Dadurch entstand die Firma Räke HiFi/Vertrieb, die sich auf Reparaturen und Instandsetzungen von Transcriptors spezialisierte.

Die Transporte der Plattenspieler und Ersatzteile aus England nach Bergisch Gladbach übernahm Räke ursprünglich tatsächlich selbst mit einem umgebauten, alten Pferdeanhänger. Das Geschäft erhielt einen großen Schub, als er 1971 die Gelegenheit erhielt, auf der IFA auszustellen. Räke präsentierte seine Plattenspieler auf improvisierten Podesten, was die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zog, insbesondere aufgrund einer Verbindung zum Film "A Clockwork Orange". Die prominenten Besucher auf der IFA trugen zum Aufstieg des Unternehmens bei, darunter Raimund Harmstorf, der Transrotor eine gläserne Anlage in Auftrag gab. Dieser Vorfall führte zu weiterem Ruhm und neuen Kunden.

Transrotor entwickelte sich weiter und begann, eigene Modelle zu produzieren, wobei die Zusammenarbeit mit David Gammon schließlich endete. 1976 stellte Räke den "AC" vor. Die Teile wurden anfangs in England hergestellt und montiert. In den Folgejahren erweiterte Räke das Produktsortiment, übernahm den Vertrieb von SME-Tonarmen und Tonabnehmern und legte Wert auf einfache und solide Konstruktionen. Die Firma konzentrierte sich auf die Verbesserung von Plattenspielern und entwickelte schwingungsdämpfende Gummifüßchen namens Speaker Pucks. Die Wiederauferstehung der Schallplatte in den späten 80er Jahren brachte Transrotor einen unerwarteten Aufschwung, da CD-Player mit immer komplexeren Mechanismen und steigenden Preisen auf dem Markt waren. Grundig entschied sich 1986 für die Zusammenarbeit mit Transrotor für die Fine-Arts-Serie. 1992 führte Transrotor den Iron ein, bei dem Zarge und Motordose aus Stahl bestanden, - eine Reminiszenz an die stahlverarbeitende Industrie in Bergisch Gladbach.

Die Firma blieb innovativ und entwickelte u.a. den Gravita für Giovanni Ferrero (ja – genau dem Ferrero), ein cleveres System, welches sich mechanisch selbst austariert. Heute liegt die Leitung des Unternehmens in den Händen von Sohn Dirk Räke, der das Baukastensystem weiterentwickelte, um weiterhin eine breite Modellpalette anzubieten. Transrotor strebt an, Plattenspieler für die Ewigkeit zu bauen, wobei Wert auf die Verwendung standardisierter Bauteile und die Möglichkeit der Aufrüstung gelegt wird. Schallplatten erleben eine Renaissance, und Transrotor ist gut positioniert, um weiterhin hochwertige Plattenspieler mit Hilfe lokaler Zulieferer für Kleinserienteilen herzustellen.


https://transrotor.de/de/ueber-uns



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