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Der Kirschbaum in Bechen Unterfeld

Autor:      N/A

Erstellt:   2017-01-01

Info-Tafel erzählt die Geschichte des Kirschbaums


Manfred Kleefisch und Walborg Schröder strahlen vor Freude: Der dicke Baumstumpf im Kondolenzraum des Bechener Kursana-Heims hat eine Informationstafel bekommen. „Damit kann jeder nachlesen, was es mit diesem Kirschbaum auf sich hat“, sagt Walborg Schröder, die von ihrem Zimmer im Seniorenheim freien Blick auf den prägenden Baum hatte. Der Kürtener Geschichtsverein hat dank der Initiative seines Mitglieds Rainer Stahlke das Erinnerungsschild organisiert und beim Kürtener Gravurbetrieb Lieth in Auftrag gegeben.


Anfang Dezember 2016 war der Kirschbaum gefällt worden, er hatte gelitten unter den Bedingungen im Neubaugebiet Unterfeld. Einst habe Landwirt Alois Heider drei Kirschbäume auf seinen Weiden gepflanzt, als Schattenspender für die Kühe. Zwei der Bäume hätten 30 Jahre gestanden, der dritte Baum 85 Jahre. Die frei stehende Wildkirsche auf den Weisen oberhalb des Dorfes sei eines der beliebtesten Motive im Bergischen gewesen, erinnert sich Stahlke.


Damit wieder neues nachwächst, hatten die beiden Heimbewohner eine Sammlung im Kursana-haus organisiert und 222 Euro für eine Nachpflanzung zusammenbekommen. So konnte schon eine Woche nach der Fällung ein neues Stämmchen am Unterfeld gepflanzt werden. „Das Leben ist wie ein Kirschbaum“, sinnierte Walborg Schröder. Der Baumstumpf werde jetzt dank der Infotafel immer an den großen, schönen Wildkirschbaum erinnern. (cbt)


(Kölner Stadtanzeiger, Rubrik "NETTE LEUTE")


Die Infotafel


Der Kirschbaum in Bechen Unterfeld


Der Bechener Landwirt Alois Heider grub 1946 im Bereich der heutigen Dhünntalsperre drei junge Wildkirschen aus und pflanzte sie danach auf seinen Weiden in Bechen Unterfeld wieder ein. Sie sollten seinen Kühen im Sommer ein wenig Schatten spenden. Zwei Bäume standen etwa 30 Jahre, ein Baum entwickelte sich bis ins hohe Alter prächtig und erlangte eine gewisse Berühmtheit. Wegen seiner Größe und Schönheit war dieser freistehende Baum ein beliebtes Fotomotiv.


Noch vor Beginn der Bauarbeiten zu Bechen Unterfeld wurde versucht, den Baum als Naturschutzdenkmal schützen zu lassen, was aber nicht gelang. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen litt der Baum durch die fortschreitende Bebauung und musste aus Sicherheitsgründen am 08.12.2016 gefällt werden.


Für die Bewohner des Domizil KURSANA war der Baum längst ein Stück Heimat geworden. Durch Initiative von Herrn Manfred Kleefisch und Frau Walborg Schröder gelang es Geld für eine Neupflanzung aufzubringen. Ein kräftiges Stück des Stammes konnte zur Gestaltung der Kondolenzecke in der Kapelle des KURSANA aufgestellt werden; die Bewohner des Hauses hatten sich dies eindringlich gewünscht.


Beim Auszählen der Jahresringe konnte das genaue Alter des Kirschbaumes mit 85 Jahren bestimmt werden. Ein stattliches Alter! Bereits am 16.12.2016 wurde an gleicher Stelle eine prächtige, etwa 7 Jahre alte, neue Wildkirsche (
prunus avium) gepflanzt.


Die Straße 
Zum Kirschbaum   erinnert langfristig an dieses lokalhistorische Denkmal.


Das Leben ist wie ein Kirschbaum. Der Keimling wird beschützt, er wächst und entwickelt die ersten Blüten und Früchte. Er strotzt voll leben und er ernährt Tiere und Menschen, er bildet eine starke Rinde und übersteht alle Unwetter. Dann neigt er sich und macht nach 85 Jahren Platz für neues Leben.


Bechen, im Frühjahr 2017

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