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Einweihung renovierter Kreuze in Engeldorf - Linde

Autor:      Kunibert Förster

Erstellt:   2015-12-11

Im Sommer 2014 wandte sich ein Bewohner des kleinen Weilers Linde bei Offermannsheide- Engeldorf an den Kürtener Geschichtsverein mit dem Vorschlag, zwei alte Wegekreuze zu renovieren. Das Besondere an seinem Plan, er wollte die Aktion mit Geldgeschenken finanzieren, die er anlässlich seines 60sten Geburtstages von seinen Gästen erbitten wollte. Der GV Kürten stimmte zu und übernahm einen kleineren Teil der Kosten aus Spenden anlässlich eines sehr gut besuchten Filmabends mit Filmen über historische Handwerke.

Nach erfolgreicher Restaurierung durch einen Fachmann aus Bergisch Gladbach wurden die beiden Kreuze am Freitag, 11. Dezember 2015 neu geweiht. Eingeladen hatten der GV Kürten, der Spender der Geburtstagsgelder und die Familie Döpper, auf deren Grund und Boden die Kreuze stehen.

Gekommen waren die beiden Geistlichen Dechant Harald Fischer und Pfarrer Ralph Knapp, die Vertreter beider Konfessionen; Frau Waier-Breidenbach als Vertreterin der Gemeinde; Mitglieder des Geschichtsvereins und – trotz strömenden Regens – viele Helfer und Nachbarn der Initiatoren.

Adam Wieneritsch, der 2. Vorsitzende des GV Kürten, begrüßte alle Anwesenden. Dabei würdigte er das Engagement des Spenders und der Besitzerfamilie und empfahl es zur Nachahmung. Kunibert Förster gab einen Überblick über Wegekreuze im allgemeinen, wobei er sie nicht nur als Zeichen der Volksfrömmigkeit benannte, sondern auch als Statussymbol von selbstbewußten, durchaus begüterten Bürgern. Im Besonderen erwähnte er die große Zahl von Wegekreuzen in der Gemeinde Kürten und erläuterte die Details zu den beiden restaurierten Kreuzen.

Dann hielten die beiden Geistlichen ebenfalls kurze Ansprachen, wobei sie auf den Sinn der Kreuze, aber auch auf die Solidarität der Menschen untereinander besonders hinwiesen – gerade heute im Zeichen großer Flüchtlingstrecks ein wichtiger Gedanke. Dechant Fischer segnete dann die Kreuze (wobei er das untere Kreuz mit einbezog, da der Weg dorthin völlig aufgeweicht war).

Nun ging es aber rasch zum Hof Döpper, wo sich alle bei Kaffee und Glühwein wieder aufwärmen konnten. Angeregte Unterhaltungen zeugten von der Begeisterung der Teilnehmer. Kunibert Förster überreichte den Sponsoren die Originale der Bilder, die seinerzeit Werner Lüghausen für sein 1999 erschienenes Buch über alle 137 in der Gemeinde Kürten vorhandenen Wegekreuze gemalt hatte. Ferner erhielten sie eine Replik des Gerichtssiegels des ehemaligen Landgerichtes Kürten von 1558, nach dem das heutige Wappen der Gemeinde Kürten gestaltet ist.

Dem Vereinskollegen Karl Heinz Berster schenkte er ein Exemplar dieses Buches, das dieser noch nicht besaß. Zuletzt erhielt Frau Döpper noch ein Exemplar der Kürtener Schriften mit einem längeren Beitrag überdie Kürtener Orts- und Straßennamen von Theo Stockberg; sie hatte im Gespräch ihr besonderes Interesse daran gezeigt. So saß man noch eine ganze Weile zusammen und tauschte Erfahrungen aus. Eine ungewöhnliche, nachahmenswerte Aktion ging erfolgreich zu Ende.

Beschreibung der Kreuze

Das obere Kreuz weist einen einfachen klassischen Aufbau ohne besondere Darstellungen auf. Das untere Kreuz dagegen ist aufwändiger gestaltet und zeigt einige ungewöhnliche Verzierungen

Oberes Kreuz 

(bei Döpper - Hofbesitzerfamilie)


Aufbau:

- Kreuz mit Korpus,

- Muschelnische mit Relief der Hl. Elisabeth,

- Sockel mit Inschrift.


Text:

FUER DIE VERSTOBENE ELTTERN JOHAN SELBACH U(ND)

ELISABETH ASSELBORN HABEN IHRE HINTERLASSENE 4

KINDER DIESES † ZU EHREN J.M.J.U.D.H.*) ELISABETH

AUFRICHTEN LASSEN.

LINDE D(EN) 6. JUNI 1830


*) J M J U D H = Jesus Maria Joseph und der Heiligen ...

Unteres Kreuz

(bei Kremer - ehemalige Hofbesitzerfamilie):


Aufbau:

- Kreuz mit Korpus (Dreipassenden),

- darunter Postament mit Darstellug einer Taube ( = Symbol für den Hl. Geist),

- Rundbogennische mit Reliefs der Hl. Wilhelm und der Hl. Margaretha, seitlich daneben Kerzenständer

mit brennenden Kerzen,

- unter der Konsole Relief mit Kreuz, Anker und Herz ( = Zeichen für Glaube, Hoffnung und Liebe).


Text:

Im Jahre des Heiles 1871 errichteten dem Herrn zum Dank ihren

Angehörigen zur Erinnerung allen zur Hebung christlichen Sinnes

das Zeichen unseres Heiles die Eheleute Wilhelm Krumbach

und Margaretha Irlenbusch zu Linde


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