Bernd Weber, Norbert Stannek, Dr., Rainer Stahlke, Dr.
Fassung vom Februar 2021
Die erste Kirche in Bechen wurde wahrscheinlich schon im zeitlichen Umfeld der Gründung des Zisterzienser Klosters in Altenberg um 1133 gegründet. Erstmals erwähnt wird die Kirche um 1275 in einem Verzeichnis des Erzbistums Köln. 1301 verkauft der Ritter Adolf von Stammheim seinen Bechener Fronhof, (Allod, d.h. frei verkäuflicher Einzelhof) mit den dazugehörenden abgabepflichtigen Höfen („Hörigen“), Ländereien, Einkünften und Rechten an die Abtei Altenberg. Dieser Fronhof, seit alters her Zentrum und Urzelle des kleinen Dorfes, lässt sich heute eingrenzen als Gelände an der Dorfstraße, einerseits die heutige, ehemalige Gastwirtschaft Koch, daneben der Hof König; gegenüber, auf dem Gelände des Caritashauses, war der Standort der Kirche und des Friedhofs. Mit dem Fronhof verbunden war das Patronat über die Kirche in Bechen, das mit an die Abtei überging, die Betreuung übernahmen die Zisterzienser Mönche von Altenberg bis zur Säkularisation und der Auflösung der Abtei im Jahre 1803. Heinrich Schuck, der letzte Zisterziensermönch, der Pastor in Bechen war, blieb bis zu seinem Tod 1815.
In der Urkunde heißt es:
Anno dm (domini) MCCC pmo (primo) incorporä (incorporate) est ecclia (ecclesia) prochial (parochialis) I (in) Bechen möstio (monasterio) vetis (veteris) mont (montis).
Im Jahre des Herrn 1301 ist die Pfarrkirche zu Bechen in das Kloster Altenberg eingegliedert worden.
In der Altenberger Abtchronik ist die Kirche bildlich mit romanischem Turm und Dachreiter dargestellt.
Im Jahre 1701 erbaute das Kloster Altenberg ein neues Kirchenschiff unter Erhalt des romanischen Turmes. Am 5. Febr. 1866 brannte die Kirche durch Blitzeinschlag bis auf die Umfassungsmauern nieder, eine Notkirche wurde errichtet, der Turm repariert. Ein größerer, neugotischer Kirchbau wurde 1876-78 dann ca.100 m östlich des alten Standortes (heute Caritas Haus) gebaut. Der ebenfalls dort befindliche alte Friedhof war schon 1871 an seine heutige Stelle am Weg nach Pohl verlegt worden. Der Kirchturm musste schon 1897-99 wegen Bauschäden erneuert werden.
Das neugotische Kirchenschiff wurde wegen Einsturzgefahr in 1974 abgebrochen und durch einen polygonalen, zeittypischen Betonbau an etwa gleicher Stelle ersetzt, der 1977 eingeweiht wurde. Dabei wurden der Chorraum mit den seitlichen Absidien und ihre Altäre erhalten. Neugotische Ausstattungen wurden im Neubau angebracht, wie Glasbilder mit Seligpreisungen (aus 1916-19), Heiligenfiguren und Kreuzweg. Eine der vier Glocken stammt aus 1889, drei Glocken aus 1954, (Neuguss nach Kriegsablieferung).
An die Namenspatronen St. Antonius und St. Katharina erinnern je ein Betonrelief über den Eingangstüren sowie eine kleine Apsis mit Figuren der Schutzheiligen auf der Außenseite der Brüstung des kleinen Platzes mit der hohen Stele rechts von der Kirche.
Bis zur Gründung des Pfarrverbandes St. Marien 2010 war Bechen eine selbständige Pfarrgemeinde.
Die Kirche steht seit 1984 unter Denkmalschutz (Denkmal Nr.: 4).
Josef Büchel (Redaktion): 800 Jahre Bechen, Festschrift 800 Jahre Bechen, 1975,
Peter Opladen: Das Dekanat Wipperfürth, Verlag F. Schmitt, Siegburg, 1955
Bechener Eselspfad, IG Bechen, 2010,
Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung e. V.: Von Wegekreuzen, Mühlen und Dolinen,- Kulturhistorische Zeugnisse in der Gemeinde Kürten -, 2009,
Homepage: Pfarrverband St. Marien, Kürten: St. Antonius Einsiedler, Bechen
Gemeinde Kürten: Denkmalliste der Gemeinde Kürten, Denkmal 4.