Autor: Hans Reck und Kunibert Förster
Erstellt: 2022-10-01
Im Zuge der Errichtung einer Stele im Bereich der Eisenerzgrube „Katharina-Glück“ in Biesfeld-Lenzholz berichtete unser Mitglied des Geschichtsvereins Frau Ute Jülich von der Existenz eines Wegekreuzes, das bei Janni und Karl-Josef Schätzmüller eingelagert ist. Dies war der entscheidende Hinweis auf ein seit längerem vermisstes Wegekreuz. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatte Werner Lüghausen über das Wegekreuz berichtet (siehe Titelbild).
Das Wegekreuz stand ursprünglich auf der linken Seite am Wanderweg von Biesfeld-Lenzholz nach Dürscheid-Steeg gegenüber dem Haus von Janni und Karl-Josef Schätzmüller. Es erinnert an eine Familie Wendeler aus Köln-Mülheim (mit Verwandtschaft in unserer Region), die sich im zweiten Weltkrieg hier in Lenzholz in einem Eisenbahnwagon vor den Nazis versteckte und aus Dankbarkeit für das Überleben kurz nach dem Krieg dieses Wegekreuz errichtete. Infolge der Bautätigkeit im Bereich des Standortes wurde das Kreuz in ca. 100 m Entfernung in Richtung Dürscheid-Steeg neu aufgestellt. Nach einer vorsätzlichen Beschädigung des Kreuzes am neuen Standort wurde das Wegekreuz entfernt und stand seit ungefähr 20 Jahren im Stall vom Janni und Karl-Josef Schätzmüller.
Wegen der Zukunft des Wegekreuzes wandten sich Janni und Karl-Josef Schätzmüller an den Geschichtsverein. Dabei kam zum Ausdruck, dass großes Interesse an einer Wiederaufstellung des Wegekreuzes besteht. Eine neue Aufstellfläche des Wegekreuzes neben ihrem Haus solle zur Verfügung gestellt werden. Dem Ehepaar Schätzmüller gebührt ein besonderer Dank für die Rettung des Wegekreuzes nach der erfolgten Beschädigung. Insbesondere auch, weil sie alles getan haben, das Kreuz und seine Teile über einen langen Zeitraum in geschützter Umgebung in einem guten Zustand zu erhalten. Teilweise erfolgten auch Reparaturen. Eine Wiederaufstellung blieb wohl immer im Fokus. Das ist sicherlich ein ungewöhnlicher Vorgang zum Erhalt eines historischen Wegekreuzes.
Die Wegekreuze in unserer Gemeinde stammen vorwiegend aus dem vorletzten Jahrhundert und wiesen für deren Errichtung einen bestimmten Grund für die damalige Zeit auf. Das betroffene Wegekreuz stammt dem gegenüber aus dem letzten Jahrhundert und spricht einen konkreten Grund aus der Zeit der Gewaltherrschaft des dritten Reiches an.
Der Geschichtsverein nahm sich der Sache an und der Vorstand entschied, eine Wiederaufstellung in eigener Regie vorzunehmen. Das Wegekreuz wurde mit einem neuen Anstrich versehen. Am neuen Standort, unmittelbar neben der Stele für die Beschreibung der Eisenerzgrube „Katharina Glück“, wurde im Oktober 2022 ein Betonfundament durch die Firma Pütz GaLaBau eingebracht. Die Halterung und Befestigung des Kreuzes fertigte die Overater Firma Günter Hasberg. Ebenso wurde die Montage durch Günter Hasberg, wohnhaft in Kürten-Miebach, erledigt. An dieser Stelle sei der Firma Hasberg für ihre unentgeltliche Tätigkeit gedankt.